Selbsthilfe/Pastoralprogramm "Tushirikiane" für Flüchtlinge in /Kenia

Tushirikiane in Suaheli bedeutet Solidarität und gegenseitige Unterstützung. Ziel des Projektes ist, in Nairobi ankommenden Flüchtlingen aus Burundi, der D. R. Kongo, Ruanda und Somalia Aufmerksamkeit zu schenken und diesen Überlebensmechanismen aufzuzeigen.

Untergebracht sind die Flüchtlinge in Slum-Pfarreien am Rande von Nairobi in Mietwohnungen und kleinen Häuschen.

Tushirikiane ist mittlerweile ein eingetragener Verein und geht zurück auf eine Gründung 1996 durch den Afrikamissionar P. Wolfgang Schonecke. Damals nannte sich die Einrichtung "Africa Refugee Program Great Lakes" (ARPGL). Immer noch kommen viele Flüchtlinge nach Nairobi. Im Jahr 2010 waren es 277 Familien mit insgesamt 1250 Personen. Für das tägliche Überleben von Massen von Menschen erfordert es viel Organisationstalent und Geschick von den kirchlichen Mitarbeitern im Projekt.

Den Flüchtlingen wird geholfen mit Nahrung, Kleidung, Medikamenten, Matratzen, Kochstellen, kleinen Selbsthilfeprojekten, Sprachkursen, Mietzuschüssen, Zuschüssen zum Schulbesuch der Kinder. Auch zur Geburt eines Kindes oder im Todesfall gibt es Unterstützung.

Ein besonderes Augenmerk wird in dem Projekt auf psycho-soziale Betreuung gelegt, auf Übungen, sich ohne Gewaltanwendung im Dialog zu verständigen, auf kulturelle Veranstaltungen, um es den Flüchtlingen zu erleichtern, in gegenseitigem Respekt trotz aller Unterschiedlichkeit zu leben. Die Flüchtlinge finden sich in sogenannten "Solidaritätsgruppen" zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und Freundschaften zu schließen.

Die Mitarbeiter von Tushirikiane sind täglich stundenlang unterwegs, um die Familien aufzusuchen, sie zu beraten, ihnen bei Behördengängen behilflich zu sein, aber auch, um zu kontrollieren, ob sie ihre Medikamente genommen haben, was besonders für HIV-Infizierte gilt oder ob die Kinder regelmäßig den Unterricht besuchen.

Quelle: Missio